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Was man von hier aus sehen kann | Mariana Leky

  • Untergschwendhof
  • 8. Sept.
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Sept.

Es gibt Bücher, die einen begleiten, auch wenn man sie längst ausgelesen hat. Was man von hier aus sehen kann gehört für mich dazu.


Die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf im Westerwald, wo scheinbar nichts passiert – und doch alles. Im Mittelpunkt steht Selma, die Grossmutter der Erzählerin Luise. Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Diese Vorahnung legt sich wie ein geheimnisvoller Schleier über das Leben der Dorfbewohner.


Was mich an diesem Buch so fasziniert, ist die Art, wie Leky von Liebe, Verlust, Nähe und Gemeinschaft erzählt. Es ist kein lautes Buch, sondern eines, das in feinen Tönen davon spricht, wie wir mit den grossen Themen des Lebens umgehen – Sterblichkeit, Sehnsucht, Angst und Zuneigung.


Besonders berührt hat mich, wie nah und warmherzig die Figuren gezeichnet sind. Da ist der Optiker, der Selma seit Jahren liebt und es nicht schafft, es ihr zu sagen. Oder Luise, die zwischen dem sicheren Zuhause im Dorf und der weiten Welt ihren eigenen Weg finden muss.


Für mich ist dieses Buch wie ein langer Sommerabend: melancholisch, schön und voller kleiner Wunder. Es erinnert daran, dass das Leben kostbar ist – und dass wir es gerade wegen seiner Vergänglichkeit so intensiv wahrnehmen sollten.


Ein wunderbares Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte.


ree

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